T O U R B L O G

Tour-Jeruzalem Juli 2024

16. Jul 2024

Tour Jeruzalem

Tag 2 Radkersburg - Jeruzalem

 

Die Nacht war kurz und warm, und trotz Moskitonetz war eine lästige Gelse im Zimmer. Den Morgen hat sie nicht überlebt….

Nach einem üppigen Frühstück verlassen wir Altneudörfl und cruisen durch Radkersburg, ohne uns dort allzulange aufzuhalten, der Hauptplatz ist eine Baustelle und wenig einladend. Einmal über eine Murbrücke gefahren und schon sind wir in Gorna Radgona in Slowenien angekommen. Wir wollten zur Burg hinauf fahren, aber trotz Riki’s Spürsinn haben wir den rechten Weg nicht gefunden ;-)

Über von typischer Vorstadtarchitektur gesäumten Straßen  verlassen wir den Ort. Es erwarten uns einige Hügel, die Landschaft wird immer schöner, sehr ähnlich der Südsteirischen Weingegend, es ist wahrlich ein Genuss hier zu radeln, und auch die Temperatur ist noch einigermaßen angenehm. Nachdem wir erst um 9:30 losgefahren sind, wird uns die gross angekündigte Hitze heute aber sicher noch zu schaffen machen. Wir werden von einem Radfahrer mit Strassenrad in zügigem Tempo überholt. Beim nächsten Anstieg holen wir ihn aber wieder ein, überholen ihn aber nicht. Oben angekommen sehe ich erst, wie total verschwitzt der Mann nach diesem Anstieg ist, da haben wir mit unseren e bikes einen Vorteil, der speziell bei diesen Verhältnissen nicht hoch genug geschätzt werden kann :-) Als wir die Weinberge verlassen, liegen bis Ljutomer viele Kilometer flaches Land vor uns. Da wird die Hitze dann doch schon spürbar, die Sonne brennt vom wolkenlosen, blauen Himmel, und der schwarze Asphalt reflektiert die Sonne, quasi Ober -und Unterhitze. Ganz arg wird es wenn man zwischen Maisfeldern fährt, aber es wird nicht geklagt, es ist Sommer! In einem Dorf, dessen Namen ich schon nach der Ortstafel wieder vergessen habe, machen wir in einem schattigen Gastgarten eine Rast und laben uns mit Zitronenwasser mit Minze. Der freundliche Kellner möchte unsere Karin gerne näher kennenlernen, aber Karin lehnt dankend ab. Sie ist so verwirrt, dass sie als wir wieder aufbrechen, direkt vor ihrem Verehrer mit dem Rad einen Bauchfleck hinlegt, aber alles gut, nichts passiert, wir können später darüber scherzen ;-) Weiter gehts, es ist schon nach Mittag als wir Ljutomer erreichen. Die erste größere Stadt, erkennbar an den grösseren Geschäften am Stadtrand wie Lidl, Teddi etc. Der Altstadtkern der Stadt ist sehr schön, am zentralen Platz gönnen wir uns Eis und Eiskaffee, was gibt es schöneres bei diesen Temperaturen! Dann geht es aber wieder hinauf, in die Weinberge von Jeruzalem. Jetzt spürt man die 35 Grad bei jeder Umdrehung der Tretkurbel, aber als sich die Schönheit dieser Gegend das erste mal vor uns auftut, sind wir geflasht, so schön ist es hier. Wir suchen den Schatten der hohen Bäume am Wegesrand, als wir unseren Augen kaum trauen. Peter kommt mit seinem VW Bus den Berg herauf geröchelt. Eine freudige Überraschung, mit der niemand gerechnet hat :-) Gemeinsam fahren wir die letzten km bis Jeruzalem, wo wir die Kirche und die Vinothek besuchen, aber es ist einfach viel zu heiß, um jetzt Wein zu trinken. Nicht so für Renate, sie verkostet ein paar edle Tropfen der lokalen Köstlichkeiten. Am Weg zu unserer Unterkunft stoppen wir beim einzigen Gasthaus hier heroben, die Taverna, hier lädt uns Peter auf ein zisch frisches Ankommensbier ein, vielen Dank mein Freund! Danach fährt er zurück nach Radkersburg und wir die letzten Meter zu unsrer Unterkunft. Wir werden schon erwartet, Katja die freundliche Vermieterin serviert uns ein Glas Frizzante, zeigt uns die Radgarage und unsere Zimmer - mit Klimaanlage :-) Die Vinothek, erzählt sie uns, ist über 100 Jahre alt und war früher einmal ein Geschäft für allerhand Sachen, heute würde man Nahversorger dazu sagen. Es gab hier auch einmal eine Schule, eine Kirche gibt es noch immer, uns somit war es ein kleines Dorf mit wahrscheinlich einer Handvoll von Einwohnern. Viel los ist hier im Sommer nicht, die Saison ist hier, wie eh auch in unserer Weingegend, eher der Herbst. Aber uns ist es nur recht, dass hier nichts los ist, diese Ruhe ist einfach herrlich! Wir gehen dann nochmals zur Taverna zum Essen und speisen dort vorzüglich. Mittlerweile ist es schon wieder 23 Uhr, Zeit schlafen zu gehen, was ausser mir alle schon seit geraumer Zeit bereits tun ;-)

Morgen 65 km nach Ptuj und weiter nach Marburg, wird sicher wieder ein toller Tag ….. Danke!