Tour-Gsiberg Mai 2024
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Tag 6 St.Johann - Wattens
Der Tag verspricht ein schöner zu werden, als ich nach einer solala Bauchwehnacht und nach einem kleinen Frühstück um 9 Uhr bei 13 Grad aufs Fahrrad steige. Es liegen ca 85 km vor mir, laut Navi Höhenprofil gleich zu Beginn einige knackige Anstiege, danach wieder hinunter und dann bis Wattens ständig aber mäßig ansteigend. Mir sind die frühen Höhenmeter recht, da kann ich mit dem Akku später besser kalkulieren. Wie gehabt fahre ich über schöne Radwege, stille Nebenstraßen, Bahnbegleitwege, über rustikale Feldwege aber heute auch auf einer sehr stark befahrenen Bundesstraße. Nach einigen abgestrampelten Höhenmetern erreiche ich Going und dann Elmau am wilden Kaiser, heute landschaftlich das absolute Highlight :-) Der Anstieg war sehr schweißtreibend, doch man wird ja doch wieder mit rasanten Abfahrten für die Mühen belohnt. Einige Tage vor Reiseantritt habe ich die Wettervorhersagen für meine Tour beobachtet, die Prognose war nicht sehr erfreulich. Also habe ich vorsorglich mehr Kleidung für kühles Wetter und Regen dabei. Heute habe ich ein langarm Goretex Shirt als Baselayer angezogen, darüber ein kurzärmeliger Radshirt. Das Goretex Leiberl hat vorne einen atmungsaktiven Windstopper eingebaut, am Rücken hat es Mesh Einsätze. Diese Kombination erwies sich heute als absolut perfekt, ich schwitze stark, bleibe vorne auf der Brust aber trocken und am Rücken verdunstet der Schweiß. Und Jacke brauche ich auch nicht, auch nicht bei Abfahrten mit 50 km/h. Nach der letzten längeren Abfahrt verändert sich das Landschaftsbild, die Berge treten zurück und erscheinen auch nicht mehr so mächtig. Ich radle gefühlt meist fast eben dahin, es macht richtig Spaß! Es hat fünf Tage gedauert, aber jetzt ist das vom letzten Jahr gewohnte feeling wieder da, die täglich sich wiederholenden Routinen, die frei fliegenden Gedanken beim Fahren, die gelebte Freiheit zwischen nur zwei Fixpunkten des Tages, ich bin im flow- glücklich und dankbar! Die Mühen dafür nehme ich als Teil des Ganzen gerne an. Und mühsam wird es heute wirklich. Das Wetter wird zusehends schlechter. Nach Wörgl beginnt es zu tröpfeln, der Himmel in meiner Fahrtrichtung ist grau und zudem kommt Wind auf. Im Inntal wird es dann zaach, ein kalter, sehr starker Gegenwind bläst mir entgegen. Der Inn Radweg ist ein schöner Radweg, abwechselnd links und rechts entlang des Inn, aber heute catcht es mich hier gar nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich heute eventuell ein Akku Problem bekommen könnte, aber ständig gegen den Wind antreten kostet Kraft und Akku wie bei einer langen Bergwertung. Und noch 30 km to go :-( Ziemlich geschlaucht erreiche ich Wattens, heute als Nr.256 an einer Zählstelle bei der Ortstafel. Als erstes fällt natürlich die riesige Anlage des Swarovski Konzerns ins Auge, es scheint, die Stadt ist um Swarovski herum aufgebaut, eine seltsame Stadt, ohne Charme. Mehr Charme hat mein Hotel, der goldene Adler, tolles Zimmer tolles Bett **** und der Service für mein Rad, das ich zum Abschluss eines anstrengenden Tages über eine Treppe in den ersten Stock schleppen musste :-)