Tour-Gsiberg Mai 2024
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Tag 7
Wattens - Imst
Schon Tag sieben, heute bin ich eine Woche unterwegs. Dieses tägliche Blogschreiben lässt mich den Tag nochmals revue passieren, ohne dieses tägliche Schreiben würde vieles gleich wieder in der ewigen Vergessenheit versinken, ich kann mich doch schon heute nicht mehr erinnern, wo genau ich vorgestern war, aber ich kann’s ja nachlesen ;-) Der Wetterbericht für heute hat gestern am Abend nichts Gutes verlauten lassen, umso überraschter war ich heute früh, dass es leidlich schön zu sein schien, als ich den Vorhang zurück zog. Das Frühstück wurde dem Rest des Hauses durchaus gerecht, es war alles da. Mancher würde vielleicht sagen, besser geht immer, aber es wäre die pure Verschwendung gewesen. Mein Rad trage ich die enge Treppe wieder hinunter, fürs Gepäck nehme ich den Lift. Um neun radle ich aus Wattens hinaus, es ist wolkig, aber mit Sonnenfenstern in meine Fahrtrichtung. Es liegen wieder über 80km vor mir, sollte aber kein Problem sein, laut Höhenprofil geht es die ersten 50km nur ganz moderat bergauf, dem Gefälle des Inn gegen die Flußrichtung folgend. So ist es dann auch, ich radle heute wirklich ganz gemütlich dahin, brauche kaum Unterstützung und es macht Spaß. Bald ist Innsbruck erreicht, über eine breite Promenade zwischen Inn und Bundesstraße radle ich in die Stadt hinein. Es ist zu früh für eine längere Pause und wer weiß wie sich das Wetter entwickelt, also beschließe ich, nach einigen Fotos bald weiter zu fahren. Der Innradweg führt wie der Name vermuten lässt, meist entlang des Inn dahin, Fast immer auf Radwegen, aber manchmal auch weg vom Wasser durch die Dörfer. Die Beschilderung des Radweges ist wirklich vorbildlich gemacht, habe ich anderswo schon ganz anders erlebt. Heute gibt es wieder mal eine Baustelle mit einer größeren Umleitung. Zuerst gibts auch wieder eine Beschilderung der Umleitungsstrecke, aber irgendwann ists dann vorbei damit, und ich folge mehr meiner Intuition. Ich befinde mich in der weiten Ebene des Inntals, verfahren kann ich mich eh nicht, das Tal ist ja links und rechts mit hohen Bergen begrenzt ;-) Das Inntal ist einziger großer Gemüsegarten, Feld an Feld, dazwischen Folientunnel, und überall läuft die Bewässerung auf Hochtouren, die Erde ist staubtrocken. Aber in den kommenden Tagen wird es sicher Regen geben, nur für mich hoffentlich heute noch nicht. Nach einigen km erreiche ich meine Route wieder und folge dem Navi. Seit ich in Tirol bin, liegt ein schwerer „Duft“ in der Luft, es riecht ständig nach Stall, aber auch kein Wunder, hier wird kräftigst gedüngt, teilweise steht die Gülle auf den Feldern. Bisher ist es der anspruchsloseste aber auch unspektakulärste Abschnitt der Gsiberg-Tour, aber es wird noch. An den letzten 20 km geht es doch wieder zum Teil schön zackig hinauf, aber in einer wunderschönen Umgebung, nach Roppen fahre ich durch einen Kiefernwald hinauf, hinunter, rauf und runter, und komme dann in ein enges Tal, das nur Platz für die Bahngleise, den Fluß und den Radweg lässt, mit Blick auf vor mir in der Ferne aufragende Berge. Am Ende erreiche ich Imst, mein heutiges Ziel. Um 15 Uhr checke ich ein, ein wunderschöner alter Gasthof / Hotel, ich habe das Chefzimmer bekommen, alles gut, auch das Bier und die Küche.
Morgen gehts dann über den Arlberg.
Nein geht es nicht, es geht vielmehr durch den Arlberg.
Nachdem der Arlbergtunnel gesperrt ist, wird der Verkehr über die Arlberg Passstraße geführt. Diesem Verkehrsaufkommen möchte ich mich nicht aussetzen, deshalb fahre ich morgen mit dem Zug bis nach Bludenz, von dort wieder mit dem Rad weiter. Sehr schlechtes Wetter ist wahrscheinlich :-( Vor einigen Tagen habe ich erst erfahren, dass Radfahrer gar nicht über den Pass fahren dürfen, es ist ein Shuttledienst verfügbar, somit war meine Entscheidung absolut richtig, den Zug bereits in Graz zu buchen.