Tour-Gsiberg Mai 2024
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Imst - Sulz (am Ziel angekommen)
Heute werde ich also Vorarlberg erreichen, das Ziel meiner Reise :-)
Wenn man mit dem Zug von Graz nach Vorarlberg fährt, kann man auch viel von der Landschaft - eigentlich den Landschaften - sehen, außer man fährt, wie wir beim letzten mal, mit dem Nachtzug ;-)
Aber um die Landschaft riechen, schmecken, spüren, also mit allen Sinnen wahrnehmen zu können, eignet sich das Radfahren ganz hervorragend, eigentlich am besten dafür. Auch hat man im Zug kaum die Gelegenheit, mit nativen Steirern, Salzburgern, Tirolern und Vorarlbergern ins Gespräch zu kommen ;-) Ich verstehe aber, dass viele der kürzeren Reiseform den Vorzug geben.
Nach einem feinen Frühstück und gut ausgeruht fahre ich die wenigen Kilometer bis zum Bahnhof Imst Pitztal hinunter. Es hat geregnet und es ist merklich kühler als in den vergangenen Tagen um dieselbe Zeit. Ich habe genug Zeit um mich zu orientieren, ich fahre mit einem ICE der deutschen Bahn. Am Bahnsteig warten bereits zwei ältere Paare ebenso mit ihren vollbepackten Rädern auf den Zug. Ihr Ziel ist allerdings irgendwo in Deutschland, woher sie auch gekommen sind. Der Zug hält normalerweise nur für eine Minute, das geht sich aber bei fünf Rädern natürlich nicht aus, obwohl die Zugbegleiterin helfend zugreift. Im Zug geht es dann mühsam weiter, es ist nur genau Platz für acht Räder, die zum Teil am Vorderrad aufgehängt werden. Ich warte als letzter, da ich als erster wieder aussteigen werde. Eine junge Tirolerin hilft den Leuten beim Verstauen ihrer Räder. Wie sie mir später erzählt, hat sie damit Erfahrung, da sie öfters Radreisen organisiert hat. Auch sie ist mit dem Rad unterwegs, von Innsbruck bis St.Anton per Bahn, dort hat sie nach einigen Kilometern einen geschäftlichen Termin. Sehr cool, mit dem Fahrrad zum Termin zu fahren! Am Arlberg schneit es, und ich schätze mich glücklich, im warmen Zug zu sitzen und nicht bei diesem unwirtlichen Wetter den Berg erklimmen zu müssen, wie ich ja ursprünglich geplant hatte. Vielleicht komme ich ja nochmals hierher zurück, um den fehlenden Teil der Strecke bei passendem Wetter auch noch mit dem Rad zu fahren. Never say never! Aber heute ist es gut so! In Bludenz ist es kalt, der Himmel wolkenverhangen, es hat wohl unlängst noch geregnet, aber ich bleibe trocken. Der Wettergott hat es überhaupt sehr gut mit mir gemeint auf dieser Reise, allen Vorhersagen zum Trotz habe ich abgesehen von ein paar wenige Regentropfen meist schönes, zumindest aber regenfreies Wetter gehabt, Danke dafür :-)
Ich habe nur wenig mehr als 30 Kilometer bis zu meinem Ziel Sulz zu fahren, dazu fast nur bergab. Also rolle ich mehr als ich fahre. Es ist hier in diesem Tal entlang des Flusses Ill ähnlich wie im Inntal, es ist sehr laut. Autobahn, weitere Straßen, die Eisenbahn, der Fluss, und darüberhinaus sehr viele grosse Industriebetrieb haben sich entlang des Tales angesiedelt. Als ich an einem Standort der Firma Liebherr vorbei fahre schaue ich auf das Navi, das Areal erstreckt sich auf beinahe einen Kilometer und ist nur ein Standort dieses Unternehmens. Die fahrt führt lange entlang der/des? Ill über schöne Radwege, an Seen entlang wo Fischer mit ihren Angelruten ihr Petri Glück versuchen. Einmal muss ich dann doch über einen Berg nach Göfis fahren, da bleibt mir auch wieder eine Fahrt an einer Hauptstraße nicht erspart, aber es geht ganz gut. In Rankweil komme ich gerne dem Wunsch meiner lieben Freundin Many nach, deren Vater hier in Rankweil lebt. Sie hat mich gebeten, liebe Grüße zu überbringen. Die Adresse liegt nicht weitab meiner Route, aber leider ist niemand Zuhause, so habe ich einen schriftlichen Gruß hinterlassen :-)
Nun ist es nicht mehr weit, ich freue mich sehr darauf, Riki’s Bruder Hans wiederzusehen. Er lebt mit seiner Familie seit über dreißig Jahren hier in der Nähe von Feldkirch. Nach 621 km bin ich bei ihnen angekommen und werde sehr herzlich begrüßt und von Alex gleich zu einer köstlichen Suppe eingeladen :-) Bald kommen auch die Jungs Max und Lucas nach Hause und wir vereinbaren, dass ich am Abend in meinem Quartier abgeholt werde, um den Abend gemeinsam zu verbringen.
Ich checke dann beim Löwen ein, ich bleibe für zwei Nächte hier. Die Zeit bis zum Abend verbringe ich mit Körperpflege und Wäschewaschen in einer sehr engen Duschkabine, aber was sein muss sein.
Bei leckerer Pasta, Hansi hat gekocht, und einem guten Glas Rotwein verbringen wir einen gemütlichen Abend, wir haben viel zu erzählen und Fußball ist in einer Fußballerfamilie naturgemäß ein unerschöpfliches Thema, ich habe viel über die Vorarlberger Liga erfahren ;-) vielen Dank für diesen schönen Abend mit Euch :-)