T O U R B L O G

Tour di pensionamento

01. Sep 2023

Tag 11 San Lorenzo

Gut geschlafen, aber nicht ausgeruht, quäle ich mich aus dem Bett. Die Rückenschmerzen sind im Liegen am heftigsten. What shalls, auf zur täglichen Routine und zusehen dass ich fertig werde. Frühstück wieder sehr gut und ausreichend, kann losgehen. Das ROX Navi aktiviert, und, es macht aus der gespeicherten Tour eine irgendwie neue, andere Tour, ich möchte aber nicht über Mantua nach Modena fahren. Vielleicht gebe ich dem ROX noch eine Chance, aber sicher nicht heute! Ich habe gestern noch sehr lange an der Tour getüftelt, wollte ich doch von Parma in Richtung Küste durch die Berge fahren. Allerdings sind es fast wieder 100km ohne Möglichkeit der Übernachtung, und das traue ich mir gegenwärtig nicht zu. Also Alternativen gesucht. Der „übliche“ Weg führt über Bologna durch die Berge nach Florenz, aber das ist der Weg den ich auf der Rückfahrt nehmen möchte. Deshalb fahre ich heute über Reggio nell`Emilia und Modena nach San Lorenzo, da habe ich für heute ein Quartier gefunden. Der Weg ist die SS9, die direkte Verbindung zwischen Parma und Modena, aber erst muss ich aus Parma hinausfinden, das Handynavi stellt mich auch heute wieder auf die Probe. Nach einer guten halben Stunde ist es so weit, ich folge besagter SS9, zum Teil auf parallel geführten, sehr holprigen Radwegen, zu einem großen Teil aber als Teilnehmer des fließenden Verkehrs. Auch daran kann man sich gewöhnen, gefährlich bleibt es trotzdem, speziell wenn es über meist sehr lange Brücken geht, wo die Fahrbahn absolut keinen Randstreifen hat, dafür zwei übereinanderliegende Leitschienen, also für mich keine Chance nach rechts auszuweichen. Wenn dann die LKW´s von beiden Seiten daher donnern, gibt es ordentlich Adrenalin. Durch Reggio Emilia fahre ich durch das Zentrum, eine schöne Stadt mit dem üblichen Trubel. Schnell zwei Fotos geschossen und weiter geht´s. Seit Montag ist in jeder Stadt durch die ich komme (meistens wo ich ankomme) Markttag. Da reihen sich die fahrbaren Stände über großzügig abgesperrte Plätze und ganze Straßenzüge. Überall das gleiche Bild, Fisch, Fleisch, Gemüse und Obst und die auf Märkten unvermeidlichen „Fetzentandler“ hoffen auf Kundschaft. Als ich gestern in Mantua losfuhr, war dort gerade Markttag. Meine Hoffnung eine Handytasche für den Lenker zu finden, erfüllte sich bereits beim zweiten Stand. Zwar nicht für den Lenker, aber auf dem Rahmen Oberrohr montiert, kann ich das Handy nun geschützt zum Navigieren verwenden. Modena streife ich nur am Rande, und das ist auch gut so, kommen doch aus dieser Gegend einige der bekanntesten Sportwagen der Welt, und auf der Straße hat man den Eindruck, es sind nur Werksfahrer unterwegs ;-) Sicher eine Übertreibung, aber als radfahrender Verkehrsteilnehmer kann man diesen Eindruck gewinnen. Es muss aber auch gesagt werden, die allermeisten Autofahrer verhalten sich dankenswert vorbildlich gegenüber den Radfahrern! Im Quartier in San Lorenzo brauche ich heute keinen Aufzug, ich wohne ebenerdig, und mein Rad wohnt heute bei mir, sehr praktisch. Und praktischerweise verfügt diese Unterkunft über einen Pool, in den ich bei 29 Grad Außentemperatur sehr gerne eintauche, wow, erfrischend! Ich liege einige Zeit in der Sonne, um nicht nur an Unterarmen und Unterschenkeln Farbe zu haben, nicht zu vergessen, meine leuchtend rote Nase ;-) Morgen geht es nun wirklich in die Berge, ich habe nach 1300 Höhenmetern und 65km Distanz ein Quartier gefunden, der Berg ruft…..