Tag 19 Montalto di castro
Wieder eine weiche Krippe, aber letzte Nacht habe ich das Bett ausgetrickst ;-) Es war ein Doppelbett mit geteilten Matratzen, und genau auf die Trennstelle habe ich mich gelegt, und bin nicht so tief eingesunken wie sonst mitten auf der Matratze. Dafür habe ich tief geschlafen, 8:06 Stunden und davon 3:11 Tiefschlaf. Ich vermute, die gestrige „Brettljause“ war nicht ganz astrein, in drei Durchgängen hat sich heute nach dem Aufstehen mein Körper von allem befreit, was offensichtlich nicht ganz in Ordnung war. Ein kleines Frühstück ließ ich mir dann aber gut schmecken. Das Navi lotst mich dann zuverlässig aus der Stadt, bis ich halt wieder auf einem Weg lande, der sich als Sackgasse entpuppt. Die ersten Mehrkilometer also schon am Morgen absolviert, es sollen nicht die letzten bleiben. Es geht zuerst auf einer heute nicht so stark befahrenen Straße dahin, wohl weil Samstag ist. Mir ist´s recht. Mit voller Turbounterstützung schraube ich mich über Serpentinen einen Berg hoch, und freue mich schon auf die Abfahrt, die mich auf der anderen Seite erwartet. Aber sie kommt nicht. Es geht immer weiter hinauf, und oben bleibe ich dann auch. Ich durchradle eine wunderschöne Toskanalandschaft, abgeerntete Felder wechseln sich mit weitläufigen Olivenhainen und Weinhängen ab, dazwischen tauchen oben auf den Hügeln Kirch-oder Wehrtürme von Ansiedelungen auf, an denen ich vorbeifahre. Es ist schon fast Mittag und bereits sehr heiß, als ich einer solchen Stadt Rast mache, Capalbio. Hoch oben thront eine Burg, es scheint ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Ich fülle mit einem Liter Wasser meine Speicher auf und fahre nach einer halben Stunde weiter. Irgendwann geht es dann doch wieder hinunter, eine Wohltat. Ich kämpfe den ganzen Tag mit dem Wind, der zumeist ein Gegenwind ist, und mir wegen der zusätzlichen Anstrengung, keine Abkühlung bringt. Bei meiner Buchung für heute habe ich ein Quartier an der Küste gewählt, einmal noch ans Meer, dachte ich mir dabei. Die Küste kommt und kommt aber nicht in Sicht, es ist bretteleben, die Berge liegen hinter mir, die Straßen endlos lang gerade, und kein Schatten bei dieser Hitze. An einer Abzweigung weist ein Schild nach Montalto die Castro, mein heutiges Ziel, eigentlich. Das Navi schickt mich aber in die andere Richtung, der ich folge, in der Hoffnung bald an der Küste zu sein. Ich erreiche Montalto die Castro auch irgendwann, aber der Ort liegt auf einem Hügel, der Umweg war sinnlos, wieder einmal. Das Navi schickt mich nach einigen Wirren für einige weitere km hinunter ins Tal. Dann kommt die Aufforderung, in einen Singletrail einzubiegen. Es reicht! Ich schaue auf Google, wo mein Hotel ist, und folge Google die gesamte Strecke wieder zurück hinauf. Ich zweifle schon an der Richtigkeit von Google, da es mich auf eine Fernverkehrsstrasse schickt, mit dem Hinweis, das Ziel sei in 300m erreicht. Aber es stimmt, das Hotel liegt an dieser Straße. Passt irgendwie eh zum heutigen Tag, nach 96km :-( Das Zimmer ist ok, das Restaurant öffnet erst um 20 Uhr. Seit einer Stunde ist es unglaublich laut geworden im Haus. Endlose Schreie in einer mir nicht bekannten Sprache, wildes Getrampel in den Gängen, Türen werden laut zugeschlagen, es ist als ob die Vandalen eingefallen wären. Ich war gerade an der Rezeption unten um zu klären, ob ich vielleicht früher essen könne. Frage, haben sie reserviert? Erstauntes Kopfschütteln meinerseits, und dann der Hammer, kein Platz für eine Person, vielleicht irgendwann später!? Geschenkt. Ich habe zum Glück noch einen Müsliriegel, und morgen beim Frühstück fülle ich wieder ordentlich auf ;-) Nach der heutigen Tour habe ich für morgen kürzer geplant, und diesmal wirklich an der Küste, hoffentlich! Und am Montag bin ich in Rom :-)))
|
- Anita Probst |
Wow Peter, kannst stolz sein was du schon geschafft hast! Weiterhin gute Fahrt, wunderschöne Eindrücke und bleib gesund! LG |
|
- pa |
Grazie Anita :-) |