Tag 22 un giorno a Roma
Die erste Nacht in Rom, eine Nacht wie viele zuvor, nur lauter ;-)
Gestern ging ich am Abend nochmals zum Petersplatz, noch immer reichlich Touristen, aber viele bewegen sich schon in Richtung ihrer Hotels bzw. zu den Restaurants. Die Stimmung ist sehr friedlich, die Temperatur noch immer recht hoch, alles sehr angenehm.
Am Eck gegenüber meinem Quartier befindet sich das Restaurant, bei dem ich heute gegessen habe. Hier setze ich mich nochmals hinein und beobachte die Ströme an Menschen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite entlang den Mauern des Vatikans dahintreiben. Ganz schön hohe Mauern, hinter denen sich der Vatikan verbirgt. Der junge Kellner erinnert sich an mich, und zu meinem Campari Spritz bekomme ich auf Einladung des Hauses ein Glas Prosecco spendiert, auch nett. Bald macht sich Müdigkeit bemerkbar und ich beende diesen schönen Tag. In meinem Zimmer angekommen erstmal lüften, aber nur kurz, Gelsen sollen draußen bleiben. Dann ins Bad, mit Handtuch über den Gang, schon strange, das kennt man so eigentlich gar nicht mehr. Und dazu als krasser Gegensatz ganz wichtig, das Handy nicht vergessen, wenn ich das Zimmer verlasse, sonst stehe ich vor verschlossener Tür. Mittlerweile vermute ich ja, es gibt eine Touristen-Einheitsmatratze, simpler Schaumstoff, vor allem billig soll es sein, ist ja eh nur für maximal ein oder zwei Nächte. Zuerst wirkt die Matratze noch recht stabil, aber schon nach wenigen Minuten liegt man bereits in einer Mulde, Kreuzschmerzen sind vorprogrammiert.
Nachdem hier kein Frühstück angeboten wird, mache ich mich gegen 9:30 auf den Weg, Rom zu erkunden. Gerne möchte ich am Ufer des Tiber in einem netten Lokal Platz nehmen, ich visualisiere einen Cappuccino und ein leckeres Panino oder Croissant …. aber ich muss gleich einmal zur Kenntnis nehmen, Rom ist groß, da ist nichts gleich um die Ecke. Ein ziemlich langer Weg, bis ich endlich am Tiber ankomme. Ich suche die sonnenbeschienen Seiten der Straßen, denn es ist noch ganz schön kühl, und entdecke schon das eine oder andere Fotomotiv. Am Tiber selbst ist leider auf beiden Seiten kein Lokal zu finden, also über die Brücke und in Richtung Zentrum, das ich auch ohne Navi zu finden hoffe ;-)
Natürlich habe ich eine City Map, aber ich habe keine Ahnung bzw. keinen Plan, was ich mir ansehen möchte. Zuerst muss ich aber ein Frühstück haben, ich finde ein geeignetes Cafe an einer Straße und bestelle laut meiner Vorstellung. Der Cappuccino schmeckt mir ausgesprochen gut, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich meinen letzten Cappucci hatte, es muss Jahre her sein. In Gedanken widme ich ihn meiner Riki, sie würde ihn lieben!
Als ich aufbreche, vergesse ich meine City Map. Macht nichts, lass dich treiben denke ich mir und entdecke Rom unvoreingenommen. Ich muss bekennen, ich bin ein kultureller Banause, ohne Hintergrundinformationen bewerte ich was ich sehe nach meinem persönlichen Dafürhalten, ich kenne keine alten Meister und deren Werke, das hat mich nie interessiert, aber ich sehe und anerkenne was mir gefällt. Und davon gibt es in Rom Vieles! Rom zu beschreiben, wird mir nicht möglich sein, ich kann nur jedem interessierten raten, Rom zu besuchen. Als einzigen Fixpunkt meines geplanten Spazierganges hatte ich mir das Colosseum vorgenommen. Ich hatte eine ungefähre Ahnung, in welcher Richtung ich es finden sollte, und außerdem, folge den Touristenströmen …. ;-) Aber ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, was ich heute alles zu sehen bekommen werde, ich kann nur sagen, ich war und bin noch immer überwältigt. Ständig eröffnen sich unmittelbar oder in einiger Entfernung Gebäude, Skulpturen, Brunnen, und überall zieht es mich magisch hin, ich will es aus nächster Nähe sehen. Dass ich am Trevi Brunnen bin, weiß ich nur deshalb sicher, weil eine Bar kurz davor den Namen führt, wie gesagt, Banause ;-) aber umso mehr bin ich beeindruckt, immer wieder von Neuem! In einer Straße treffe ich auf Straßenmusiker, eine Violistin und ein Keyboard Spieler spielen gerade des Song Shallow, eine Gruppe junger Amerikanerinnen singt ganz spontan mit, wow, Gänsehaut. Ich filme diese Szene, und stelle später fest, ich habe doch nicht gefilmt, schade. Es sind die beiden nicht die einzigen Musiker in dieser Straße, ein junger Italiener singt und spielt Gitarre, ein Brasilianer singt Lieder aus seiner Heimat, sehr cool :-)
Immer wieder verlasse ich die Touristenströme und schlendere durch etwas ruhigere Gassen. Platz ist in der schmalsten Gasse, vor allem für Autos. Gibt es in Rom eine autofreie Zone, frage ich mich. Es scheint keine zu geben. Wieder mal um ein Eck geschaut, taucht das nächste Monument auf, ich muss hin. Keine Ahnung, was es ist, aber es ist mächtig. So ziemlich alle Bauten, die die alten Römer hinterlassen haben sind mächtig, filigran oder zart war wohl nicht das Bestreben der Bauherren. Macht war die Formensprache. Dann erreiche ich einen sehr alten Bereich mit Ausgrabungen, und die Menschenströme nehmen wieder extreme Ausmaße an, kein Wunder - ich stehe kurz vor dem Colosseum. Es ist wieder sehr heiß heute, 32 Grad, und dazu diese Menschenmassen, aber da muss ich durch, will ich durch. Auch wenn ich die Zeit dazu hätte, würde ich mich nicht in die unendliche Schlange der Wartenden einreihen wollen, um in das Innere des Colosseums eintreten zu dürfen. Mir reicht es hier zu sein :-) Ich rufe Riki an, Videocall, um sie kurz teilhaben zu lassen, aber nur kurz, ich habe schon beinahe den ganzen Akku geleert. Ich denke mir, mein gesetztes Ziel habe ich erreicht, ich werde mich auf den Rückweg machen. Ein Restaurant wirbt mit original neapolitanischer Küche, das will ich probieren. Die freundliche Chefin lässt mich auch mein Handy aufladen, Ladegerät habe ich vorsorglich dabei. Ich wähle Frittierte Calamari mit Zucchini Streifen. So habe ich Calamari noch nicht serviert bekommen, optisch außergewöhnlich, geschmacklich ganz meins, grazie! Ich habe einen Tipp erhalten, das beste Tiramisu von Rom unbedingt zu probieren. Ich finde auch die Bar „Two Sizes“ - und bin nicht der Einzige der diesen Tipp bekommen hat. Aber es lohnt sich anzustellen, es ist wirklich sehr lecker! Danke Verena für den Tipp :-) Diese Gasse ist überhaupt besonders, Bars und Restaurants reihen sich aneinander, manche so klein mit nur einem Tisch vor dem Laden, dazwischen Shops jeglicher Art, Souvenirs, handbemalte Schuhe, Antiquitäten, you name it.
Ich werde müde, die Beine tun auch schon weh, an den Füßen bekomme ich Blasen, ich trage idealerweise Flip Flops ;-) Aber schon taucht die nächste Sensation in der Ferne auf, die Engelsburg (habe ich gegoogelt ;-) Über eine Brücke, von der links und rechts Engel auf mich herunter schauen, gehe ich auf diesen Koloss zu, anders kann ich dieses Bauwerk nicht nennen. Gefühlt müsste ich rechts daran vorbei gehen, um zu meinem Quartier zu kommen, doch links der Burg ist in der Ferne schon wieder eine mächtige Kuppel zu sehen. Na gut, sage ich mir, dahin gehe ich auch noch, aber dann ist Schluss! Der Weg ist lang, die Sonne heizt vom Himmel, langsam komme ich mit dem Menschenstrom näher. Dann stehe ich vor dem Platz, vor dieser mächtigen Kuppel , und dann erkenne ich erst wo ich bin, ich stehe dort wo ich gestern angekommen bin, am Petersplatz. Der Kreis hat sich geschlossen.
Das ist gut, jetzt habe ich es nicht mehr weit. Ich kehre noch einmal bei meinem Wirt ums Eck ein, und gönne mir ein Bier. Auch heute wird mir wieder Prosecco und Chips for free serviert.
Fazit: 19.990 Schritte, 13,2 km und es war jeden Schritt wert! :-))
Neues Thema:
Alea iacta est, die Würfel sind gefallen.
Vor einigen Tage noch wollte ich nur irgendwie Rom erreichen, wollte mich hier im Spital untersuchen lassen, oder gleich mit dem Zug nach Hause fahren.
Aber, morgen geht die Reise weiter, zwar nicht wie ursprünglich geplant weiter bis Brindisi.
Nein, ich mache die Kehrtwende und fahre zurück nach Graz.
Details folgen, stay tuned ……
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- Helika |
Ja,das habe ich gemeint mit- es gibt sooo viel zu entdecken - freu mich so für dich:-) Und ich hoffe du hast dir ein Eis gegönnt, das beste habe ich dort bei der Spanischen Treppe gegessen????Wie auch immer- Gute Zeit ???? |
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- pa |
Für Eis keine Zeit, aber sonst alles cool :-) |
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- pa |
Danke :-)
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- Viki |
Super, dass du eine so schöne Zeit in Rom hast und dir Sightseeing gegönnt hast :) Anhand deiner Beschreibung und Fotos bekommt man richtig Lust auf diese Stadt (abgesehen von den viiieeelen Menschen ;)) Viel Kraft für deine nächsten Touren! |
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- pa |
Danke liebe Viki, ja Menschen sind reichlich da, es gefällt halt anderen auch so gut ;-)) |