T O U R B L O G

Tour Italia    August 2024

21. Aug 2024

Tag 10
 
Grado - Tavagnacco
 
Nach zwei Tagen des gepflegten Nichtstun, ist es nun wieder an der Zeit  in den Sattel zu steigen. 
Aber zuvor genießen wir nochmals ein ausgiebiges Frühstück im Garten unseres Hotels. Dieses Hotel nimmt sich die Freiheit, nur Gäste ohne Kinder aufzunehmen, adults only.  Es gibt sicher wieder Zeitgenossen, die diese Haltung als diskriminierend kritisieren, aber sosehr wir Kinder lieben, es ist schon seeehr angenehm ruhig hier :-) Riki fährt vor mir aus der Garage, als ich Minuten später nachfolge, ist sie schon weg. Wir sind bisher jedes mal nach links aus der Garage abgebogen, Riki heute allerdings nach rechts. Hat dann ein wenig gedauert, bis wir wieder am selben Trail waren ;-)  Aus Grado rauszufahren ist nicht so spektakulär , wie in Grado anzukommen, von der Vorfreude mal abgesehen.  Man fährt auf die Brücke und blickt nicht mehr zurück, und schon weist das erste Hinweisschild nach Aquilea, wo wir einen ersten FotoStopp einlegen, es ist immer wieder beeindruckend vor dieser Kirche mit dem mächtigen Turm zu stehen. Es geht dann lange - zwar auf zumeist guten Radwegen - entlang einer vielbefahrenen Straße, der Lärm ist ziemlich abtörnend. Jede Abweichung, und sei es eine Fahrt über eine Schotterpiste, wird wohltuend wahrgenommen. Als wir eine Trinkpause einlegen, ist uns nicht bewusst, dass nach der nächsten Biegung schon Palmanova, die Garnisonsstadt der Römer in Sichtweite ist. Der imposante zentrale Platz mit dem Fahnenmast in der Mitte wird einmal umrundet, bevor wir uns für eine der zahlreichen Bars entscheiden. Ein Radreisender aus Holland spricht mich an, er findet sich hier nicht zurecht, er sucht schon einige Zeit fast schon verzweifelt das richtige Tor, durch welches es nach Grado weitergeht. Ich hoffe, ich habe ihm den richtigen Weg weisen können ;-) Unser Weg führt durch ein Tor in entgegengesetzter Richtung, wir machen uns auf den Weg nach Udine. Das Wetter ist bisher gar nicht schlecht zum Radfahren, morgens noch sonnig und klar, trübte es sich im Laufe des Vormittags ein wenig ein, bei dennoch 29 Grad als wir nach rund 60km in Udine ankommen. Der Weg war abwechslungsreich, wieder Nebenstraßen, Radwege und viele Schotterpisten, aber alles eben und gut zu fahren. Morgen gehts dann ja in die Berge, die sich bereits am Horizont abzeichnen, aber heute nochmal das flache Land. Die Altstadt von Udine ist wirklich sehr schön, wir cruisen durch die City, trinken in einem vornehmen Lokal Cappuccino und Wasser und machen ein paar Fotos, aber so richtig Laune will heute irgendwie nicht aufkommen. Vorbei am Udineser Stadion verlassen wir Udine wieder, unser heutiges Ziel Tavagnacco ist nicht mehr weit. Mit Hilfe meines Navis UND Google Maps machen wir uns auf die Suche nach der Adresse unseres Quartiers. Als wir an besagter Adresse ankommen, stehen wir vor verschlossenen Toren. Aber viel mehr  noch können wir kaum fassen, wo wir gelandet sind. Als wir vor Jahren zum ersten Mal diesen Radweg nach Grado gefahren sind, haben wir genau hier eine Rast gemacht, Kaffee getrunken, und gesagt, hierher in dieses Lokal würden wir gerne nochmals wiederkommen, so gut hat es uns damals gefallen. Unser Quartier Locanda al Grop gehört zu genau diesem Lokal, der Trattoria al Grop, ein Umstand, der mir beim Buchen nicht bewusst war, ich hatte das auch längst vergessen. Was für ein schöner Zufall :-) Leider hat das Lokal heute geschlossen, aber unsere Unterkunft können wir nach einem Anruf bei der Besitzerin beziehen. Und die spielt mal wieder alle Stücke. Im Hinterhof eines für die Gegend typischen alten Steinhaues befindet sich unser ebenerdiges Appartment, davor liegt ein gepflegter Garten und ein kleiner Pool, den wir heute für uns ganz allein haben. Nach einem Ankommensbier aus der Minibar, das wir im Garten genießen, tauchen wir in das angenehm kühle Nass des Pools. Eine Wohltat, denn mittlerweile ist es wieder sehr heiß geworden. Das Meer in Grado hatte dagegen die Temperatur eines Thermalbeckens. Nach einem ausgiebigen Sonnenbad schlendern wir zu einem nahen Restaurant, das uns empfohlen wurde. Beim Betreten des Lokals sehen wir den gemauerten Pizzaofen, der gerade befeuert wird, und schon ist die Entscheidung gefallen, was wir heute essen werden. Wir haben es wahrlich nicht bereut. Es ist nun kurz vor zehn Uhr, ich sitze im dezent beleuchteten Garten und schreibe meinen Blog, aus einer mir nicht ersichtlichen Quelle tönt leise, aber sehr gute Musik (mein Geschmack ;-) es hat noch 24 Grad, und wenn das WLan gut zu mir ist, kann ich auch noch Bilder hoch laden……