Tag 1
Von Lienz nach Sillian
Nach einem Überraschungsfrühstück (Danke Eva) starten wir um 7 Uhr Richtung Villach. Das Wetter ist gut, der Verkehr mäßig und so sind wir bald da. Ich parke direkt vor dem Villacher Bahnhof, zwischen zwei Halteverbotstafeln, auf dem Gehsteig, und auch noch direkt vor dem Polizeiwachzimmer. Das alles war mir nicht bewusst, wir wollten nur ganz schnell die Räder samt Gepäck abladen, bevor ich in die Tiefgarage fahre. Den Beamten blieb das allerdings nicht verborgen und es dauerte nicht lange, bis mich ein Polizist zur Rede stellte. Ich konnte ihn gnädig stimmen und er beließ es bei einer einmaligen Abmahnung. Vielen Dank, Glück gehabt! In jedem Fall ein gelungener Start in unsere Reise :-) Die Zugfahrt nach Lienz vergeht wie im Flug, ab Spittal wird die Landschaft immer schöner, die Berge links und rechts immer höher, bis der Blick auf die Lienzer Dolomiten das Ende der Zugreise ankündigt. Der Zug war klimatisiert, da fühlte sich die Temperatur in Lienz noch heißer an, als es mit 31 Grad ohnehin war. Richtig heiß her geht es dann aber auf dem Radweg. Hunderte von Radfahrern kommen uns entgegen, vorwiegend italienische Familien brausen den Radweg herunter, und einige Male sind Kollisionen nur knapp zu vermeiden gewesen. Auch die Rettung hatte einen Einsatz wegen eines Verunglückten. Es ist dies der Italiener Abschnitt des Drau Radweges, von Innichen bis Lienz. In Innichen stehen hunderte von Fahrrädern zum Tagesverleih bereit, und retour geht es mit dem Zug mit eigens angehängten Waggons nur für die unendlich vielen Räder, Tag für Tag den Sommer lang. In unsere Fahrtrichtung hingegen war so gut wie kein Verkehr. Es waren trotzdem sehr schöne 33km, und nach Ankunft in Lienz gönnten wir uns am Hauptplatz zwei Ankommensbiere ;-) Ich bin ja mit einem kleinen Handicap in die Tour gestartet, vor zwei Wochen habe ich mir im linken Oberschenkel einen Muskel eingerissen, und vor zwei Tagen habe ich mir die rechte Schulter verrissen, mit starken Schmerzen bei bestimmten Bewegungen, beim Radfahren nicht zu vermeiden. Ich wurde gestern noch von meiner Tochter professionell getapet, von Riki gesalbt, und mit leichter Schmerzunterdrückung und moderater elektrischer Unterstützung ist es doch ganz gut gegangen heute. Bin sehr zufrieden, wenns so bleibt!
Unser Quartier in Lienz ist von der Kategorie schlicht aber dennoch teuer, dafür brauchen wir uns morgen über das Frühstück nicht zu beschweren, es gibt gar keines. Was es gab war eine Pizzeria, von Italienern, und nach Anzahl der Gästeschar, für Italiener. Wirklich gut gespeist, wie man es eigentlich beim Italiener eh immer erwartet, aber selten bekommt, heute war so ein Glücksfall, aber eh schon den ganzen Tag betreffend! :-)