Oh what a night, a nightmare…….
Eine weiche Matratze ist das Schlimmste für meinen angeschlagenen Rücken, jede Drehung bereitet mir schlimme Schmerzen, ich kann kaum schlafen. Ich träumte, ich hab das Rad hier stehen gelassen und bin mit dem Zug nach Hause gefahren, um mich behandeln zu lassen. Zuhause angekommen waren die Schmerzen wie weggeblasen, typischer Wartezimmer Effekt. Die Realität war leider eine andere, ich kam kaum aus dem Bett, Waschen geht nur indem ich mich mit einer Hand am Waschbecken abstütze und mit der anderen Hand Wasser ins Gesicht klatsche, echt peinlich. Wenn ich einige Zeit stehe wird es besser, aber ich muss so aufpassen, keine falsche Bewegung zu machen, schon fährt wieder ein Stich durch den Rücken, was soll bloß werden? Ich nehme eine Überdosis Vitamin D und alles was ich an Heilpilzen dabei habe, und es wird besser. Ich wage gegen Mittag eine Ausfahrt mit dem Rad ins nahe Baratti, es gelingt mir nur mit Mühe, das Bein über das Oberrohr zu heben. Das Fahren selbst geht überraschend gut, Schlaglöchern weiche ich wenn möglich aus. Dann kommt allerdings eine knackige Steigung, und da spürt man wieder, bei welchen Bewegungen der Rücken stark beteiligt ist. Fix und fertig komme ich oben in Populonia an. Aber es ist so schön hier, ich gehe ein bisschen wie auf rohen Eiern durch die engen Gassen, die von vorwiegend deutschen Touristen bevölkert sind, und mache Fotos. Auf den Turm traue ich mich nicht hinauf, die Stufen sind mir viel zu steil, aber auch von der Mauer hat man einen wunderschönen Ausblick. Wir waren auch letztes Jahr hier oben, im selben Lokal habe ich damals den ersten cafè nach zwei Jahren getrunken, so mache ich es heute auch. Ich nutze diese Gelegenheit, einmal Danke zu sagen. Ein kleines Wort für ein großes Gefühl (Zitat Peter H). Diesen cafè widme ich allen meine Supportern und „Mitfahrern“, die mich bisher so großzügig unterstützt haben, vielen Dank, mille grazie!! Ich hoffe mich auch weiterhin Eurer Unterstützung würdig zu erweisen, ich werde mich jedenfalls bemühen, weiter zu berichten und schöne Fotos zu schicken. Beim Hinunterfahren geht es mir recht gut, ich bleibe öfters stehen um Fotos zu machen, krieche vorsichtig durch Unterholz, um schöne Perspektiven einzufangen. Der Baratti Beach gilt ja als der schönste Strand der gesamten ligurischen Küste mit top Wasserqualität. Auch das ist Italien, aber eigentlich muss man bei der Länge der gesamtitalienischen Küste sage, auch die obere Adria ist Italien ;-) Zurück in meiner Unterkunft verbringe ich den restlichen Nachmittag am Pool und lese das Buch „Das Kind der Toskana“ zu Ende, nette Urlaubslektüre. Den Tag lasse ich mit einer großen Platte Grillgemüse ausklingen, ein Traum jedes Vegetariers. Bin ich zwar nicht, aber das war einfach nur gut

Was auch immer den Ausschlag gegeben hat, dass meine Schmerzen über den Tag nachgelassen haben, es freut mich, und ich bin vorsichtig optimistisch, was die weiteren Tage betrifft. Aber zuvor wartet noch eine weitere Nacht in dieser weichen Kutsche auf mich…..