T O U R B L O G

Tour di pensionamento

07. Oct 2023

Tag 47 Maribor

Am vorletzten Tag meiner Tour fahre ich nochmals ins "Ausland " ....... Als ich gestern beim Essen saß, kamen noch weitere Zimmergäste an. Motorradfahrer aus Ungarn, ein Paar mit Auto, und zwei Radreisende. Bevor ich nach dem Essen auf mein Zimmer ging, fragte ich noch die Radler, ob sie eventuell über Slowenien angereist sind, es hätte mich sehr interessiert, ob der Radweg hoch über der Drau, nach den Unwetterschäden schon wieder befahrbar ist. Sie kamen aber aus Villach und fahren heute über die Sobboth nach Graz, um ihren Zug zurück nach Salzburg zu erreichen, wenn ich alles richtig verstanden habe. Also keine Erkenntnisse zum Radweg in Slowenien. Heute beim Frühstück trafen wir uns wieder, da wusste ich noch nicht, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein sollte. Was ich nach Wochen in den unterschiedlichsten Betten absolut nicht vermissen werde, sind diese elenden, weichen Matratzen, eine Qual für meinen Rücken, auch in dieser Unterkunft wieder. Zwei Tage noch, dann hat das erfreulicherweise ein Ende, zumindest vorerst ;-) Beim Wegfahren ist es wie schon in den letzten Tagen recht "frisch" aber tagsüber wird es eh wieder warm, darauf freue ich mich. Wer mich kennt weiß, die kühle und die kalte Jahreszeit ist nicht die meine, darauf würde ich gerne zugunsten eines ganzjährigen mediterranen Klimas verzichten. Ich mag nicht Eis noch Schnee, auch nicht unbedingt die hohen Berge, ich bin ein Sternzeichen Löwe, ein Kind der Sonne ? Aber ich lebe nun schon mal 65 Jahre in dieser, unserer Klimazone, passt schon ;-) Von Lavamünd bis Unterdrauburg Dravograd in Slowenien führt ein schöner Radweg, an dessen Ende treffe ich Richard und Christine, die beiden Radler aus meiner Unterkunft wieder. Ihr Navi hat sie doch nicht über die Sobboth, sondern über Slowenien und den Radlpass geleitet, da haben wir für einige Kilometer den gleichen Weg. Es geht über eine schmale, ruhige Straße den Berg hinauf und immer die Drau entlang. Wie es aussieht, ist der Radweg wieder offen, die Straße repariert und die Hindernisse weggeräumt, die uns am 23. August von der anderen Seite kommend, zur Umkehr zwangen. Es wäre hilfreich gewesen, wenn am Beginn, also bereits in Dravograd, etwas darauf hingedeutet hätte, dass dem nicht so ist. So stehe ich aber schon wieder vor dieser Fahrverbotstafel und überlege, ob ich umkehren soll. Da kommen Richard und Christine auch an, sie beschließen, es zu versuchen, und ich hänge mich an. Es geht ganz gut, bis zu der Stelle, wo die Straße noch immer teilweise abgebrochen ist, aber man kann doch durchfahren, ich darf nur nicht links hinunter schauen..... Schon freue ich mich, dass es das gewesen ist, da kommen wir zu genau der Stelle, an der wir auf der anderen Seite schon gestanden sind. Noch immer ist die Straße vermurt, Bäume wurden zwar entfernt aber eine Durchfahrt ist nicht möglich. Doch Richard hat sein Rad über die "Hindernisse" über einen schmalen, rutschigen Pfad, an dem es rechts hinauf und links tief hinunter geht, hinübergebracht. Er kommt zurück und holt auch das Rad von Christine. OK, dann probiere ich es halt auch, aber mitten im Weg bleibe ich stecken. Da kommt mein Retter Richard zur Hilfe und bringt auch mein Rad sicher hinüber. Ich kann mich nicht genug bedanken, er sagt nur cool, kein Problem für einen Motocross Fahrer. Zur rechten Zeit am rechten Ort, dieses Glück hatte ich heute, vielen herzlichen Dank! Dann mache ich noch Fotos und verliere die beiden aus den Augen, ich wünsche Euch einen allzeit guten Weg! Bei der Weiterfahrt kommt später nochmals ein Abschnitt, der Unwetterschäden hat, die aber problemlos zu durchfahren sind. Ich hätte nicht gedacht, dass Slowenien im Norden so bergig, so hügelig ist. Es geht ständig hinauf und hinunter, gefühlt mehr hinauf als wieder runter ;-) Im Schatten der Berge ist es ziemlich kühl, der Boden oft feucht, ich schwitze ob der vielen Anstiege, möchte die Jacke speziell bei den Abfahrten keinesfalls ausziehen. Gegen 13 Uhr erreiche ich eine Bushaltestelle, die ideal in der Mittagssonne liegt. Hier ziehe ich alles aus, es hat 21 Grad und die Bank in der Bushaltestelle ist auch noch windgeschützt, hier bleibe ich bis alles wieder trocken ist, und esse einen Müsliriegel. Bis Marburg gibt es nur noch einen kurzen Anstieg, dann geht es gemütlich teils über Nebenstraßen, teils über sehr schöne Radwege, und teils durch Auwälder, ähnlich dem Murradweg zwischen Spielfeld und Mureck, entspannt dahin, und nach knapp 80 Kilometer ist das Ziel erreicht, Eine wirklich schöne Stadt, aber bevor ich bummle, muss ich etwas essen, ich habe einen Bärenhunger. Es gibt da eine "Fressmeile" eine Gasse mit beidseits Lokalen, die alle gut besucht sind. Ich ergattere einen freien Platz in einem Restaurant, spezialisiert auf die bosnische Küche, sehr fleischlastig. Ich bestelle Pleskavica und Djuvec Reis. Zu trinken bestelle ich einen Soda Radler, ich bekomme ein Krügel Bier und dazu eine kleine Flasche Mineralwasser, passt schon. Dann bummle ich durch die Stadt und beschließe, hierher bald mal mit Riki zurückzukommen, nur bei Schönwetter natürlich;-) Die letzte Nacht meiner Tour verwöhnt mich mit einer harten Matratze, dafür gibt's kein Frühstück, aber man kann halt nicht alles haben ;-)))